Was für eine bedeutende Rolle die Musik am Gymnasium Ernestinum spielt, hat sich sehr schön beim großen Weihnachtskonzert gezeigt, das Schüler aller Jahrgangsstufen am Montag in der übervollen Nikolaikirche gaben. Sechstklässler an der Gitarre, die Mittelstufe mit Gesang und Orchester vertreten, und die beliebte Bigband der Schule – es war eine eindrucksvolle Vorstellung vom musikalischen Leben an einer Schule, die den Musikunterricht besonders ernst nimmt.Nicht alles konnte perfekt sein, was die Schüler präsentierten, hatten viele doch erst seit kurzer Zeit damit begonnen, das Spiel auf der Gitarre oder einem Blasinstrument zu erlernen. Anfängerschwächen wurden ausgeglichen durch die spürbare Begeisterung für das Musizieren, die sich auch sofort auf das Publikum übertrug. Kein Lied, kein Stück, das nicht mit viel Applaus und Zurufen bedacht wurde. Vor allem die vielstimmigen Weihnachtslieder des Projektchores kamen sehr gut an, ebenso wie der „Abi“-Chor, der in diesem Jahr besonders viele Mitglieder hatte, weil die G8-Reform dazu führte, dass gleich zwei Jahrgangsstufen ihr Abitur machen.
Besondere Aufmerksamkeit erregte der Erweiterungskurs Musik mit seinen selbst gebauten Holztrommeln, auf denen ein Samba-Rhythmus getrommelt wurde, der in einem anderen Umfeld sicher zum fröhlichen Weihnachtstanz geführt hätte und wahre Jubelstürme unter den Zuhörern auslöste. Und dann war da auch Tatevik Oganissian, die mit ihrer wohltönenden Stimme und begleitet von Christina Gniesmer an der Querflöte, ruhig und souverän das romantische Weihnachtslied „In the Bleak Midwinter“ sang, einfach nur berührend.
Die ganze Palette der alten und neueren Weihnachtsmusik wurde in diesem über zweistündigen Konzert geboten, und als die Bigband mit voller Kraft und gewohntem Können das „White Christmas“ intonierte, war die Stimmung gut dafür vorbereitet, mit allen Besuchern zusammen in bester Laune „O du fröhliche“ anzustimmen. Die große Zustimmung unter den Zuhörern dürfte Schüler und Lehrer darin bestärkt haben, der Musik weiterhin einen wichtigen Platz im Schulalltag einzuräumen.
nach SZ-Artikel vom 15.12.2010