Technik-Tag am Ernestinum

26 Sep, 2007
Autor: red
Kategorie: Projekte, Schulleben

“Technik-Tag” – weilüberall Ingenieure fehlen
Am Ernestinum: Namhafte Referenten machen Schülern naturwissenschaftliches Studium schmackhaft
Rinteln (wm). Dass in der Industrie Ingenieure fehlen und diese Tatsache von vielen Unternehmen inzwischen als echter Hemmschuh für weiteres Wachstum genannt wird, kann man regelmäßig in den Schlagzeilen lesen. Die Stiftung Niedersachsen Metall, deren Kuratorium Dr. Hubert Schmidt, Geschäftsführer der Firma Stüken, angehört, will deshalb da ansetzen, wo man das Problem lösen könnte – an den Gymnasium.
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Rund 30 Mitarbeiter bei Stüken haben eine akademische Ausbildung – so auch Diplom-Ingenieur Jörg Rolfes (l.), der Geschäftsführer Dr. Hubert Schmidt die Konstruktion einer Maschine erläutert. Foto: mld
Am morgigen Donnerstag findet deshalb am Ernestium ein “Technik-Tag” statt, bei dem namhafte Referenten, darunter auch Schmidt selber (gerade von einem Besuch bei Airbus in Toulouse zurückgekehrt), in Vorträgen und Workshops den Schülerinnen und Schülern technische Berufe und ein naturwissenschaftliches Studium schmackhaft machen wollen. Mit trockenem Humor schilderte Schmidt, warum so ein Tag gerade in Rinteln wichtig ist: Stüken sei zwar ein großes Unternehmen, weltweit tätig, aber “wir liegen eben nicht in München”. Und deshalb habe man in der Provinz noch größere Schwierigkeiten, Ingenieursnachwuchs zu finden als Firmen in den Metropolen.
Schmidt setzt deshalb auf Nachwuchs aus der Heimatstadt, also vom Ernestinum. Auf Gymnasiasten, die nach einem Studium wieder zurückkommen – auch weil sie Stüken kennen und wissen, dass es der Karriere förderlich sein kann, wenn man jemanden persönlich kennt.
Rund 30 Mitarbeiter bei Stüken haben eine akademische Ausbildung und das auf ganz unterschiedlichem Wege. Da gibt es die klassischen Gymnasiasten mit Studium, dann Mitarbeiter, die bei Stüken gelernt und über den zweiten Bildungsweg eine Fachhochschule absolviert haben – “alles gute Leute”.
Das Gymnasium sei für ein solches Technik-Symposium genau der richtige Ort, findet auch Gymnasialleiter Reinhold Lüthen, denn die Naturwissenschaften zählten nicht gerade zu den Lieblingsfächern der Schüler – hier gebe es Nachholbedarf. Das hat ganz handfeste Gründe: Physik, Mathematik und Chemie, so Lüthen, sind “harte Fächer, die Anforderungen sehr hoch, da kann man sich nicht einfach durchmogeln”. Ohne intensives Lernen gehe es nicht. Ähnlich sähen dann die Berufsvorstellung vieler Gymnasiasten aus: Jura wollen sie studieren, etwas in den Medien machen, im Management, in der Kommunikation.
Der Workshop soll den Gymnasiasten deshalb die Bandbreite technischer Berufe zeigen – auch, dass ein Physiker nicht verurteilt ist, sein Leben lang in der Werkstatt oder am Labortisch zu stehen, sondern durchaus in das Management eines Unternehmens aufsteigen kann. Lüthen sieht allerdings auch, dass es nicht nur an den Gymnasien hakt, sondern sich langfristig auch an den Universitäten etwas ändern muss, um Naturwissenschaften für Studenten attraktiver zu machen.
Wie Technik-Studenten ihre Situation selbst sehen, kann man im Chatroom der Fachhochschule Hannover nachlesen – und auch, dass der Ingenieurmangel andere Gründe hat als nur den Unwillen der Gymnasiasten, Formeln zu pauken. Zitat: “Die Industrie möchte 20-jährige Dipl.-Ings mit einem 1,0-Abschluss, die erklären, nie heiraten zu wollen, um mobil zu bleiben.”
Eine weitere Facette der Realität fasst ein Student im Forum knapp so zusammen: “Ein Prüfling ist gerade durchgefallen und verlässt das Gebäude, als von oben sein Prüfer runter ruft: ,Sie haben doch bestanden, der hier ist noch viel schlechter.'”

© Schaumburger Zeitung, 26.09.2007

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