Echte Volksfeststimmung herrschte im Gymnasium Ernestinum. Schüler, Lehrer und Schulleitung hatten zum Tag der offenen Tür geladen – und Hunderte waren gekommen. Besonders für die zukünftigen Fünftklässler lohnte sich der Besuch, denn in nahezu jedem Fach gab es ein extra auf sie zugeschnittenes Angebot. Die Biologieräume hatten es der neunjährigen Alissa Rasche besonders angetan. Fasziniert ließ sie sich von der 14-jährigen Jacqueline Mattulat die einzelnen Ausstellungsstücke zeigen und verlor nach und nach zusehends die Scheu. An einem lebensgroßen Modell eines Menschen legte sie dann auch selber Hand an und betrachtete fasziniert die einzelnen Organe. „Der Tag der offenen Tür ist toll“, versicherte die junge Rintelnerin. Sie freut sich jetzt noch mehr darauf, ab dem Sommer selbst am Ernestinum zur Schule zu gehen. „Besonders auf den Bio-Unterricht!“
Der zehnjährige Janus Rhein aus Steinbergen tauchte derweil in die Welt der Chemie ein. Ausgestattet mit einer großen Schutzbrille, die ihm immer wieder auf die Nase rutschte, experimentierte er gemeinsam mit dem Zehntklässler Niklas Heisterhagen. Sie gaben verschiedene Elemente, wie zum Beispiel das Erdalkalimetall Strontium, auf ein Teststäbchen und hielten es dann in die Flamme eines Bunsenbrenners. Je nach verwendetem Element verfärbte sich die Flamme in den unterschiedlichsten Farben: mal grün, mal blau, mal leuchtend orange. „Das war aufregend“, sagte er anschließend, während er eigentlich schon auf dem Weg an den nächsten Versuchstisch war.
Ruhiger, aber nicht weniger erfinderisch ging es bei den sprachlichen Fächern zu. Auch sie buhlten um die Gunst der künftigen Fünftklässler – müssen diese sich doch bei der Anmeldung für eine Sprache entscheiden. Die Klassen 6.3 und 6.5 probierten, die zukünftigen Mitschüler mit einer „Reise ins alte Rom“ zu überzeugen. Gewandet in eine selbst geschneiderte Tunika begrüßte der Konsul persönlich die Zuschauer mit einem würdigen „Salvete“ und forderte so bestimmt, wie es seine Stellung erfordert, auch gleich ein „Ave“ zur Antwort.
Neben den einzelnen Fächern präsentierten sich auch besondere Klassen sowie Arbeitsgemeinschaften (AGs) und Gruppen den Besuchern. Von der Aquarien-AG über die Ästhetik-Klasse bis zum Schulelternrat hatten sich alle etwas einfallen lassen, um die Gäste für sich zu interessieren. In speziellen Führungen konnten Schüler und Eltern zudem einen Einblick in das Schulgebäude und über den Schulalltag bekommen. Auch für die Erholung von so viel Aufregung war natürlich gesorgt. Von Kuchen und kleinen Snacks über Obstbecher bis zu selbst gebackenen Waffeln reichte das Angebot, das Schüler der höheren Jahrgänge präsentierten.
Die „Swing Kids“ sorgten für die musikalische Unterhaltung und die Vereinigte Turnerschaft Rinteln (VTR) beeindruckte als Kooperationspartner mit einem riesigen Trampolin, auf dem viele der jungen Gäste die durch die vielen Leckereien zugeführte Energie auch gleich wieder los wurden.
Artikel aus der Schaumburger Zeitung vom 03.03.2012 – 00.00 Uhr