Wenn Schülerinnen und Schüler mit Erwachsenen diskutieren, geht es in der Regel um persönliche Interessen: verlängerte Handynutzungszeiten, höheres Taschengeld oder mehr individuelle Freiheiten.
Dass jedoch auch andere Themen die Kommunikationsbereitschaft der Ernestinum-Schüler und -Schülerinnen wecken können, zeigt die Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten des neu gebildeten Wahlkreises Hameln-Pyrmont/Schaumburg mit den Städten Hameln/Rinteln zur bevorstehenden Landtagswahl in Niedersachsen. Organisiert von Frau Scholz, vorbereitet durch ihren Politikleistungskurs und moderiert von Wiebke Messerschmidt und Justus Klußmeyer, zwei Schülern des Kurses von Frau Scholz, wurde die „Schul“-Veranstaltung zu einem echten Polittalk.
Nach der ersten Vorstellungsrunde, bei der die Kandidaten eine Minute Zeit hatten, sich persönlich vorzustellen, wagten die Politiker einen Ausblick in die Zukunft: in nur 60 Sekunden durften sie knapp über ihre mögliche Antrittsrede im Landtag referieren.
Anschließend war eine Stellungnahme zu brandaktuellen Themen gefordert. Von der Innenpolitik, über die Klima- und Umweltpolitik ging es zum Bereich Soziales mit dem Schwerpunkt Pflege. Insbesondere der Aspekt der Bildungspolitik führte zu einer annähernd selbständig verlaufenden Diskussion, die durch eine sehr sachliche Auseinandersetzung mit diesem brisanten Thema gekennzeichnet war. Die Podiumsdiskussion, welche nach Rückmeldung der Politiker sehr professionell geleitet worden war, ermöglichte eine deutliche Profilschärfung und ließ dabei die individuellen Positionen der Teilnehmer erkennen.
Das gut vorbereitete Publikum, bestehend aus Schülerinnern und Schülern der Jahrgangsstufe 13 sowie den Politikleistungskursen der Jahrgangsstufe 12, hatte zahlreiche Fragen vorbereitet, von denen leider aufgrund der Zeitknappheit nur eine Frage direkt gestellt werden konnte: Was würden Sie am Parteiprogramm der anderen Parteien kritisieren? Auch hier war der respektvolle Umgang der Politiker miteinander zu spüren. Die weiteren Fragen wollen die Politiker in den nächsten Tagen nachträglich schriftlich beantworten.
Ein abschließendes, kurzes Statement der Kandidaten, warum sie nach eigener Ansicht gewählt werden sollen, beendete das Zusammentreffen der Parteien.