Kunstwerk eingeweiht: Robin Köster liefert Entwurf, Sponsoren finanzieren Projekt
Am ersten Tag nach den Herbstferien trauten viele ihren Augen nicht. Da stand plötzlich eine riesige blaue Skulptur auf dem Rollerparkplatz. “Was ist das? Wie kommt die dort hin?”, fragten sich die Schüler.
Entstanden ist das Modell, nach dem die Skulptur gebaut wurde, während einer Kunstklausur. Die Aufgabe war es, den “David” von Michelangelo mit wenigen Rechtecken möglichst abstrakt darzustellen. Robin Köster, der in diesem Jahr sein Abitur am Rintelner Gymnasium gemacht hat, überzeugte den Kunstlehrer Wolfgang Joop mit seinem aus Pappe angefertigten Modellso sehr, dass dieser auf die Idee kam, es bauen zu lassen. Mit einem anderen Kunstkurs der Oberstufe entwickelte er unter dem Thema “Kunst im Öffentlichen Raum” diese Idee weiter.Durch die Unterstützung der Rintelner Firmen SBS, Knippschild, des Ingenieurbüros Steding sowie des Bauunternehmens Steding konnte das Kunstwerk von Robin Köster gebaut werden. Einen Kran, den man zum Aufstellen brauchte, bekam die Schule von der Firma Wesergold gestellt und auch der Förderverein “Ernestina” bezuschusste die Idee.
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Jetzt ist das Kunstwerköffentlich eingeweiht worden. Auf Einladung der Schulleitung kamen die Sponsoren in die Schule, um das vollendete Werk zu begutachten. Anschließend kam man in der Aula zusammen, wo der Kunstgrundkurs des zwölften Jahrgangs eine szenische Erläuterung vortrug. Musikalisch untermalt wurde die kleine Feierstunde von dem Blasorchester des Ernestinums. In einem kurzen Vortrag erläuterte Wolfgang Joop, was die Figur mit dem Schulleben zu tun hat. “David” belastet, so wie er steht, nur ein Bein. Man spricht in der Kunst von einem “Standbein”. Ein unbelastetes Bein bezeichnet man hingegen als “Spielbein”. Das Standbein soll symbolisch für das stehen, was man in der Schule lernt, das Wissen, welches man mit auf den Weg bekommt und das in der Schule geförderte Selbstbewusstsein. Das Spielbein bezieht sich auf die Möglichkeiten, die sich aus Ersterem ergeben. Die Offenheit zur Welt, die den Schülern so viel Spielraum wie möglich geben soll.
Einen Namen für die blaue Figur gibt es noch nicht, dies soll sich aber bald ändern. “Wir überlegen, ob wir einen Wettbewerb unter den Schülern starten sollen”, erzählte der Kunstlehrer. Ideen dafür gäbe es sicher genug.
Schaumburger Zeitung, 26.11.2008