Ernestinum auf Sand gebaut?

15 Mai, 2022
Autor: ber
Kategorie: Allgemein

Das Projekt „Sandgarten“ bietet Erdhummeln und Wildbienen geeignete Flächen zum Nisten sowie Futterpflanzen. Damit schaffen Frau Jacob und die Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse 7-3 den bodenbrütenden Arten ein Zuhause und schützen dadurch den Bestand.

 

 

Wer sind wir?

Die Klasse 7.3 des Gymnasium Ernestinum = 26 Schüler*innen und die Lehrkraft, Frau Jacob.

Einleitung

Im Gegensatz zu der herkömmlichen Meinung, dass Bienen in Völkern leben oder gar Nisthilfen wie Insektenhotels das Artensterben verhindern helfen, ist es (leider) so, dass die meisten Hummeln und Wildbienen zum einen solitär (=einzeln) leben, zum anderen wird die Brut (zunächst die Eier) der meisten Arten in sandige Erde gelegt und dort „ausgebrütet“.

In Deutschland gibt es mehr als 560 Wildbienenarten, von denen ca. 70 % ihre Nester in den Boden legen.

Sand- und Erdbienen bzw. viele Hummeln zum Beispiel brauchen sonnige, offene Stellen, um ihren Bestand aufrecht zu erhalten.

 

Was kann unsere Schule bzw. Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrganges dafür tun?

Wir möchten ein sogenanntes Sandbeet anlegen. Was ist ein Sandbeet?

Wie der Name schon sagt, besteht dieses Beet aus Sand. Es eignet sich nicht nur feiner, rundkörniger Flusssand, auch kantigen Brechsand kann man beim Anlegen eines „Sandariums“ verwenden. Wichtig hierbei ist jedoch, dass es sich um ungewaschenen Sand unterschiedlicher Körnung mit einem gewissen Lehmanteil handelt. Fugensand ist zu dicht und ungeeignet.

Horizontale, aber auch leicht geneigte Flächen sollten vorhanden sein, d.h. es reicht beim Anlegen aus, einen kleinen Hügel aufzuschütten und den Sand etwas festzuklopfen. Des Weiteren ist es sinnvoll, das Beet mit etwas Totholz (Äste, Wurzeln, Weinreben) auszustatten, da viele Wildbienen die bis zu 50 cm langen Brutröhren mit dem abgenagten Holz verschließen. Brombeerranken verhindern, dass Katzen die Sandfläche als Toilette benutzen.

Jetzt fehlen den Wildbienen nur noch geeignete Futterpflanzen. Wenn man noch keinen naturnahen Garten angelegt hat, wählt man am besten trockenheitsresistente Pflanzen, wie zum Beispiel mediterrane Kräuter (Thymian, Oregano, Rosmarin, Salbei und Lavendel) oder Glockenblumenarten, Kartäusernelken, Johanniskraut und Moschusmalven. Auch andere Stauden, die keine gefüllten Blüten haben, sind geeignet.

Das Sandbeet sollte nur spärlich bepflanzt werden, Wildbienen brauchen zum Nisten offene Flächen, die Futterpflanzen kann man am Fuße des Beetes pflanzen.

Im Allgemeinen entsprechen Sandbeete nicht unbedingt der menschlichen Ästhetik, es sind eher die unansehlichen, vegetationsarmen, freien Bodenflächen, die Sand- und Erdbienen als Nistplätze genutzt werden.

Warum machen wir das?

Zum einen, um den bodenbrütenden Arten ein Zuhause zu schaffen, zum anderen um eine Öffentlichkeit für die Problematik herzustellen. Nicht nur die sogenannten „Schottergärten“ oder die industrialisierte, spezialisierte Landwirtschaft tragen zum Artensterben bei, auch herkömmliche Gärten haben oftmals keine Flächen, die vom Gartenbesitzer „in Ruhe“ gelassen werden und so einen Lebensraum für Hummeln und Wildbiene darstellen. Das möchten wir bekannt machen.

Ist das nachhaltig?

Ja, auch, wenn wir für die Neuanlage des Sandbeetes zunächst den kostbaren Rohstoff „Sand“ verwenden, werden für die „Dekoration“ des Beetes Materialien aus der Natur verwendet, die schon vorhanden sind und nur sinnvoll umgenutzt werden: alte Äste, Steine/Kiesel, Pflanzen, die die Schüler*innen und die Lehrkraft aus ihren eigenen Gärten mitbringen.

Ist es nur ökologisch?

Jein, natürlich wollen wir mit der Anlage des Sandbeetes helfen, allen bodenbrütenden Insekten ein Zuhause zu schaffen und die dort ansiedelnden Arten zu erhalten. Aber es geht auch darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, um die herkömmliche Meinung zu revidieren bzw. das Wissen über Insekten einem breiten Publikum erfahrbar zu machen. Es wäre wünschenswert, wenn mehr Gartenbesitzer insektenfreundliche Beete/ Naturräume schaffen.

Langfristig, aber nicht bis Ende April realisierbar, könnten Infotafeln Rintelner Bürger darüber informieren, was sie gerade vor sich sehen und warum es diese Anlage gibt. Da in der Aula/dem Forum der Schule das neue Rintelner Theater entsteht, wird es in Zukunft genug Publikum geben, das das Sandbeet sehen wird.

Ein Link auf der Internetseite der Schule könnte Erklärfilme zeigen, wie jeder Gartenbesitzer so ein Sandbeet anlegen kann (und darüber hinaus auch ein schmetterlingsfreundliches Biotop gestalten kann). Die Texte der Infotafeln und die Erklärfilme werden innerhalb der Projektwoche (5. bis 8. Juli 2022) entwickelt.

In der Kürze der Zeit wird nur die Neuanlage des Beetes machbar sein, ob dieses Beet angenommen wird und ob es zur Erhaltung der Biodiversität beigetragen hat, kann man vielleicht erst im nächsten Jahr sehen. Aber ein Gärtner hat bekanntlich einen langen Atem.

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