Es ist wieder an der Zeit! Der nächste Austausch mit unserer Partnerschule St. Just in Soissons östlich von Paris startete im Herbst 2013. Da haben wir wieder unsere französischen Freunde in Rinteln empfangen. Vom 15. bis 22. März fahren wir wieder nach Soissons. 20 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen treffen ihre französischen Freundinnen und Freunde um eine Woche in das dortige Leben einzutauchen und gemeinsam am Projekt “l’art culinaire” zu arbeiten.
Hier ist das Programm für 2014: Programme à Soissons 2014 fin
Und hier ist der Zeitungsartikel aus der Schaumburger Zeitung vom 7.10.2013:
Freundschaft geht durch den Magen
Rinteln. Liebe geht durch den Magen, sagt ein Sprichwort. Darum kann deutsch-französische Schüler-Freundschaft ebenfalls unter dem Gesichtspunkt der Esskultur beider Nationen betrachtet und gefestigt werden. So stand es als Arbeitstitel über der Besuchswoche der Schülergruppe des französischen Partnergymnasiums des Gymnasiums Ernestinum.
Genau gesagt war der Besuch überschrieben mit „Un voyage culinaire“ (eine kulinarische Reise). Das erklärte Sylvia Bohle sozusagen nach der Ankunft am Ziel bei der Abschiedsparty für die 15 jugendlichen Gäste vom Gymnasium St. Just in Soissons, der französischen Partnerstadt des Kreises Schaumburg. Gemeinsam mit ihren Kollegen André Sawade vom Ernestinum sowie Corinne Sylvus und Caroline Ponthus aus Soissons hatte sie das Reiseleiter-Team gebildet. „Wir haben uns mehr oder weniger durch die Woche gefuttert“, erklärte sie, während sich die deutschen Reiseteilnehmer und ihre Gäste allmählich zum Abschiedsessen im Gymnasium versammelten. Auf der Speisekarte: Hauptsächlich klassische deutsche Party-Snacks wie Salate, Schnitzelecken, Laugenbrezeln und auch Baguettes für den französischen Akzent auf dem Büfett.
Neben dem täglichen stundenweisen gemeinsamen Unterricht habe es immer wieder Begegnungen mit der deutschen Küche gegeben, so Sylvia Bohle weiter. Darunter die Stadtführung unter dem Motto „Häppchen ohne Schnäppchen“, bei der es typische deutsche Sachen wie zum Beispiel Käsekuchen im Blumenwall gab“ oder an anderer Stelle den bei einem Projekt des Gymnasiums Ernestinum selbst gemachten pressfrischen Apfelsaft.
Eine der Unterrichtsaufgaben speziell für die Gäste sei es gewesen, auf Unterschiede zu achten. „Was ist anders am deutschen Essen und Essritual?“ Zum Beispiel die Piekser, die das Frühstücksei vorm Platzen bewahren sollen, so hätten die Schülerinnen und Schüler von Saint Just unter anderem in ihren Rintelner Gastfamilien beobachtet.
Darüber hinaus habe es etliche Schnittmengen in Sachen Geschmack gegeben, sowohl mit negativer als auch positiver Benotung. Dabei habe der Besuch im Schokoladenmuseum Chocoversum in Hamburg Gastgeber und Gäste gleichermaßen begeistert. Eigene Schokoladenkreationen herzustellen und ausgiebig an Ort und Stelle zu verkosten, das sei nicht zu toppen gewesen. „Darum hat’s auch (anschließend) für Fischbrötchen nicht mehr gereicht.“
Das rustikale Rittermahl im Restaurant Schaumburger Ritter, sei indessen für die Jugendlichen beider Nationen eine echte Herausforderung gewesen. So erinnerten sich Viviane Wienzek aus Engern und Cloé Terrien aus Soissons beim „gemäßigten“ Abschiedsbüfett. „Schweinshaxe mit Glibber“ (Schweinskopf auf dem Tablett) war nicht das Beste“, grauste es Viviane immer noch. Und die Griebenschmalzbällchen als deutsche Spezialität seien für sie das persönliche No Go gewesen, trug Cloé eine nachhaltige Erinnerung bei. Dazu sei für sie Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat eine angenehme Alternative.
„Etliche (sowohl Schüler deutsch als auch Schüler französisch) haben kurz vorm Koma gestanden“, bestätigte Sylvia Bohle zur Begegnung mit dem Schweinskopf. Darüber hinaus habe ein gemeinsames Projekt gewisse Grenzen der Verständigung aufgezeigt. Die Aufgabe: Deutsche Rezepte und Redensarten bildlich darstellen auf Deutsch und Französisch. Bei „Viele Köche verderben den Brei“ habe es noch gut funktioniert, doch beim Versuch, für das Synonym Erbsenzähler eine französische Entsprechung zu finden, habe man es beim Versuch belassen müssen.
Die Verbindung zwischen den Partnerschulen sei durch die Begegnung weiter gestärkt worden. So das Fazit für Sawade, der den deutschen Schülern dankte, dass sie sich so gut um den Anderen bemüht haben“. Die kulinarische Reise werde unter französischem Vorzeichen beim Gegenbesuch im kommenden März fortgesetzt. „Wir freuen uns auf Soissons.“ Und „wenn ich diese Stimmung hier sehe, kann es nur noch weitergehen“, stellte Jolande Guidou als französische Verbindungsfrau des Landkreises Schaumburg die Signale für das Projekt internationale Schulpartnerschaft auf Grün..who