Alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei und dieser Weisheit entsprechend fanden sich letzten Freitag noch frisch euphorisiert vom deutschen Vierterfinalsieg gut 100 Schüler, Lehrer und Eltern zum bereits dritten Schüler-Poetry Slam in Rinteln ein.
Acht mutige Slammer/innen, dieses Mal mit einer stark überwiegenden weiblichen Mehrheit, stellten sich mit ihren Texten dem Urteil des Publikums. Um das Eis zu brechen, eröffnete Tobias Kunze, erfahrener Slam-Profi und Moderator, den Abend mit einer improvisierten Gedichtperformance auf Zuruf und heizte damit die Stimmung bereits ordentlich an.
In der ersten Runde, bei der die Teilnehmer einen Fremdtext präsentierten, ging der Trend dieses Jahr zu Liedtexten, die persönliche Statements und gesellschaftskritische Aussagen thematisierten. Aber auch erheiterndes Material fehlte keineswegs: Mit einer Parabel auf die moderne Arbeitswelt (“Das tote Pferd”) ging die Vorjahressiegerin Inken Weber in einem sonst sehr homogenen Feld in Führung.
Die Runde der selbst geschriebenen Texte demonstrierte ohne Zweifel den besonderen Reiz, der von der Kunstform Poetry Slam ausgeht: Die Texte waren vielfach sehr persönlich, dabei stets reflektiert und sprachlich auf einem hohen Niveau gestaltet. Sehr vielfältig war die Spannbreite der Themen: Sie reichte von Abschiedsschmerz über Nietzsches Theorie des Schöpferischen zu absurden Problemen des Schulalltags. Auch in dieser Runde setzte sich Inken durch und verteidigte damit ihren Titel durch eine gnadenlose und ebenso witzige Abrechnung mit dem Physikunterricht der 10. Klasse. Auf dem zweiten und dritten Platz punkteten Tanja Wente und Tara Saberi.
Am Ende gab es ordentlich Applaus für alle Teilnehmer und es bleibt die Vorfreude auf das nächste Mal!