122 Abiturienten feierlich entlassen

21 Jun, 2009
Autor: red

abi09Man braucht wohl die Gelassenheit fünf seit der Schulzeit durchlebter Jahrzehnte, um frisch gebackenen Abiturienten einen ebenso unorthodoxen wie gesunden Wunsch mit auf den Weg zu geben: Sie möge sich „Freiräume für zweckfreies Tun“ erkämpfen, wandte sich Dr. Eberhard Rinne als Ernestinum-Absolvent von 1959 in einem Appell wider die allgegenwärtige Leistungsgesellschaft an die Abiturientia 2009 – „wenn es sein muss, hartnäckig und widerborstig“.
Sie haben miteinander gelacht und geweint, über Vokabeltests geschwitzt und Hausaufgaben verflucht, Jahrgangspartys gefeiert, um Abiturnoten gezittert, mitunter vielleicht sogar hartnäckig und widerborstig gekämpft – und gestern Nachmittag sind sie zum letzten Mal in dieser Runde zusammengekommen: Bei einer gut dreistündigen Entlassungsfeier haben die 122 Abiturienten des Gymnasiums Ernestinum ihre Abiturzeugnisse bekommen.
„So voll haben wir es hier noch nie gehabt“, begrüßte Schulleiter Reinhold Lüthen Abiturienten, Angehörige und 21 „Goldabiturienten“ von 1959 im überfüllten Forum der Schule. Und zitierte den Hausmeister: „Nur damit es passt, können wir ja nicht 20 durchfallen lassen…“
Aber nicht allein aus diesem Grund haben die jungen Erwachsenen die Prüfungen bestanden, die ihnen die sieben Jahre am Ernestinum aufgegeben haben – und dabei ging es beileibe nicht um Schulnoten allein. Gestern haben die Abiturienten eindrucksvoll gezeigt, mit welchem Rüstzeug sie ins Leben starten – wenn zum Beispiel Britta Harting bei einem Gesangssolo mit einer Stimmgewalt beeindruckt, um die jede Souldiva sie beneiden würde. Wenn Joanna Dommnich und Sebastian Schlinkheider bei ihrer Abi-Rede vor einem vollen Saal mit einem ironisch-pointierten Rückblick auf sieben Jahre am Gymnasium brillieren. Wenn sich die Abiturienten laut jubelnd wie selbstverständlich für ihre Mitschüler freuen, die für besondere Leistungen ausgezeichnet werden. Wenn der gesamte Jahrgang in Standing Ovations dem Lehrerchor für dessen musikalische Glückwünsche dankt. Und wenn – so viel dann doch zum Thema Leistung – Thorben Möller, Julia Kroh (beide Chemie), Annika Biro, Stefan Brand, Jan Vincent Düvelshöft, Fabian Schwedler, Felix Held (alle Physik), Joanna Dommnich (Englisch, Deutsch und Geschichte), Thomas Bergmann (Französich; laut Fachlehrer „Franzose mit Herzblut“), Imke Pulz, Marcus Golding (beide Geschichte), Jahrgangsbester Sebastian Schlinkheider und der E-Kurs Geschichte für herausragende Leistungen ausgezeichnet werden.
Musikalische Glückwünsche gab es außer vom Lehrerchor – „nie wieder Pausenstreit, nie wieder Facharbeit: Ihr tut uns schon so richtig leid“ – auch von einem weiteren Absolventen von 1959: Musik-Professor Eckart Sellheim von der Arizona State University brachte am Klavier einen Hauch Weltklasse nach Rinteln.
Nach dem durch zahlreiche Grußworte und Reden langen Nachmittag wartete im Foyer schließlich der Sekt auf die Festgesellschaft. Und so gilt wohl, was Joanna Dommnich und Sebastian Schlinkheider an den Schluss ihrer Abi-Rede stellten: „Am Ende wird doch meist alles richtig geil.“
SZ- Artikel vom 19.06.2009

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